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Die schönsten Wasserfälle in Südnorwegen: Ein Versuch

Wenn Norwegen eins im Überfluss hat, dann sind das spektakuläre Wasserfälle. Und so gehört zu einem Roadtrip durch Südnorwegen natürlich auch das Bestaunen der herabstürzenden Wassermassen. Aber mein Freund und ich wären nicht wir, wenn dabei alles glatt ginge. Kommt mit auf eine kleine Wasserfall-Tour!

Der hohe Wasserfall: Langfossen

Dank der guten Tipps von Tommy (schaut mal bei ihm vorbei für weitere Norwegen-Infos!), ist der erste Wasserfall auf unserer Liste der Langfoss. Wir sind von Stavanger und dem Preikestolen auf dem Weg Richtung Odda, denn dort wollen wir die Trolltunga besteigen. Und da Norwegen eben Norwegen ist, liegen solch spektakuläre Sehenswürdigkeiten wie der Langfossen einfach auf der Strecke. Das ist natürlich aber auch durch die Geografie des Landes gegeben. Durch die steilen Fjorde führen die Straßen meist unten am Wasser entlang und hier münden eben auch die Wasserfälle.

Der Langfossen hat eine Fallhöhe von etwa 600 Metern, das ist von der Straße aber kaum zu erahnen. Er liegt am Åkrafjord. Wer etwas mehr Zeit hat, sollte entweder eine Rundfahrt auf dem Fjord unternehmen, oder zur Spitze des Wasserfalls wandern, denn Google verrät mir, dass sich das wirklich lohnt. Wir haben leider nicht ganz so viel Zeit, nehmen uns aber trotzdem eine Stunde, um den Wasserfall und die Umgebung zu genießen.

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Der Zwillingswasserfall: Låtefossen

Fährt man nach Norden und verlässt die E134, an der der Langfossen liegt, und biegt nach links auf die 13 ab, wartet das nächste Highlight Südnorwegens schon direkt hinter Skare: Der Låtefossen! Und der ist ehrlicherweise noch schöner, als der Langfossen, auch wenn er nicht ganz so hoch ist. Er hat „nur“ eine Fallhöhe von ca. 165 Metern. Aber es handelt sich um einen Zwillingswasserfall, sozusagen zwei zum Preis von einem! Und statt durch eine lieblose Betonmauer in einen Fjord zu laufen, rauscht er durch eine hübsche, steinerne Bogenbrücke in einen rasch über die Steine springenden Fluss..

Am Parkplatz gibt es wunderschöne Picknickmöglichkeiten, von denen man den Blick durch das Tal schweifen lassen kann. Das wild gurgelnde Wasser, die hohen dunklen Bäume, all das erinnert mich an Alaska. Nachdem wir eine kleine Pause mit Snacks eingelegt haben, erkunden wir die Umgebung. Links der Wasserfälle führt ein kleiner, überwucherter Pfad den Hang hinauf, doch leider verliert er sich bald und jeder weitere Aufstieg würde eine gefährliche Kletterpartie bedeuten.

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So klettern wir wieder hinunter und versuchen unser Glück stattdessen auf der rechten Seite des Låtefossen. Und hier treffen wir zuerst auf den…

Der Wasserfall nebenan: Espelandsfossen

Wie ich schon sagte: Norwegen hat spektakuläre Wasserfälle im Überfluss. Mein Freund formuliert es so: „Ganz ehrlich, in Deutschland würde ein einziger solcher Wasserfall für Touristenmassen sorgen, man würde ihn einzäunen, teuren Eintritt verlangen und es wäre der Mega-Hotspot. Und hier, hier ist einfach an jeder Ecke so ein Wasserfall und alle schöner, als man sich denken könnte.“ Und Recht hat er.

Denn direkt gegenüber des eindrucksvollen Zwillingswasserfall Låtefossen liegt der Espelandsfossen. Vielleicht nicht ganz so bombastisch, nichtsdestotrotz aber wert, stehen zu bleiben, zu staunen und Fotos zu machen. Hier findet sich auch ein Weg, der am Låtefossen hinauf führt und von dem man immer wieder tolle Ausblicke auf den Espelandsfossen hat.

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Wasserfaelle-Suednorwegen-Roadtrip-Espelandsfossen

Spektakuläres Nichts: Vøringsfossen

Das Beste kommt zum Schluss, zumindest hatten wir das so geplant. Am Ende unserer Wasserfall-Tour soll der 183 Meter hohe Vøringsfossen stehen. Er liegt am Westrand der Hardangervidda und fließt in Stufen den Hang herab. Zumindest habe ich das gehört. Wir wollen zum Fossatromma fahren und von dort die 4 Kilometer zum Vøringsfossen laufen.

Das Tal, durch das wir fahren, ist ein Obstanbaugebiet und überall am Straßenrand kann man Äpfel, Birnen oder Pflaumen kaufen. Wir biegen ab in den Hardangerfjord und staunen über die abenteuerlichen Meisterwerke der Ingenieurskunst: Tunnel, die übereinander und kreuz und quer führen und sogar ein im Fels gelegener Kreisverkehr. Bald steigt das Gelände an, wird schroffer und der Herbst färbt die Bäume, Nebelschwaden geben dem Ganzen eine mystische Atmosphäre und es regnet ausnahmsweise mal nicht!

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Als wir nach etwa einer Stunde Fahrt an unserem Ziel ankommen, wartet aber die erste Enttäuschung auf uns: Das Gelände um den Fossatromma ist bis 2023 wegen Bauarbeiten gesperrt. Also fahren wir direkt weiter zum Vøringsfossen. Auf dem Weg dorthin wird der Nebel dichter und dichter und als wir ankommen, ist er so dicht, dass man nur wenige Meter Sicht hat.

Und so sehen wir…nichts.

Aber wir hören das Tosen des Wasserfalls im Tal. Wir überlegen, im Café des Hotels, das sich hier oben am Parkplatz befindet, einen Tee zu trinken und auf besseres Wetter zu warten, doch das Schicksal will uns diesen Wasserfall einfach nicht gönnen: Das Café ist nicht geöffnet. Nun gut, man muss einsehen, wenn man geschlagen ist. Und es ist ja nicht so, als ob wir nicht genug schöne Wasserfälle zu Gesicht bekommen hätten!

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