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Tipps für den Island-Roadtrip: Goðafoss, Vulkankrater und Lagunenbad – Rund um den Mývatn

Wer Island mit dem Auto entdeckt, den erwarten jede Menge spannende Landschaften! Eine besonders interessante Region findet sich rund um den im Norden gelegenen See Mývatn. Hier kommen meine Tipps für Sehenswürdigkeiten im Nordosten der Insel.

Tipp 1: Goðafoss, Wasserfall der Götter

Obwohl der Wasserfall eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Islands ist, lässt sich die Besucherzahl immer noch aushalten, vor allem im Vergleich zu noch populäreren Destinationen. Rund um den Wasserfall erstrecken sich viele kleine Wege, die man entlangschlendern kann und die für immer neue Perspektiven auf den Götterwasserfall sorgen.

Die Bezeichnung „Götterwasserfall“ geht auf die Zeit um das Jahr 1000 zurück, als Island zum Christentum übertrat. Das lief natürlich nicht völlig konfliktfrei ab, schließlich glaubten immer noch viele Isländer an die alten Götter. Der Gesetzessprecher (isländisch: „Goði“) Þorgeir Ljósvetningagoði (Thorgeir Ljosvetningagodi) entschied sich aber letztlich dafür, das Christentum als Religion anzunehmen. Nach der Entscheidung soll er Statuen der alten Götter in den Wasserfall geworfen haben, was zu der Benennung „Götterwasserfall“ führte.

Tipp 2: Bizarre Kraterlandschaft Skútustaðagígar

Bei diesem Zungebrecher handelt es sich um einen Rundweg durch eine kleine, am See gelegene Kraterlandschaft. Grundsätzlich spannend, es gibt nur ein Problem: Hier wird uns schmerzlich bewusst, dass das Mý im Namen Mývatn nicht von ungefähr kommt. Es bedeutet nämlich nichts anderes als „Mücken“ und die trifft man hier im Juni tatsächlich zuhauf, zumindest in unmittelbarer Nähe des Sees. Sie haben die besonders unangenehme Eigenart in Ohrmuscheln zu fliegen. Wer diese Gegend also erkunden möchte, sollte ausreichend Schutzmaßnahmen treffen. Ich gebe zu, wir flüchten schnell wieder in unser Auto.

Tipp 3: Dimmuborgir hinter der Mauer

Nächster Halt: Dimmuborgir! Was das ist? Ein zerklüftetes Areal aus Lavagebilden, wo Szenen aus Game of Thrones gedreht wurden. Nämlich die Verfolgungsjagd zwischen John Schnee und Ygritte hinter der Mauer. Allerdings im Winter, ohne Mücken. Und ohne riesige Gruppen von Touristen, die in das Mini-Labyrinth strömen. Beeindruckend ist es natürlich trotzdem.

Tipp 4: Vulkankrater Hverfjall

Wichtigster Punkt unserer Tour um den Mývatn ist aber der Vulkankater Hverfjall. Schon von weitem sieht man den schwarz-grauen Hügel, den kein winziges bisschen Grün sprenkelt. Der Kegel erhebt sich mit einem Durchmesser von einem Kilometer und mit einer Höhe von bis zu 150 Metern aus der Landschaft.

Man kann bis an die Basis des Kraters heranfahren und sich dann an Aufstieg und Umrundung machen, den oben auf dem Rand führt ein Pfad entlang. Wer hofft, im Innern brodelnde Lava zu erblicken, den muss ich leider enttäuschen, auch hier setzt sich einfach das graue Gestein fort. Was ebenfalls fehlt, glücklicherweise: Die Mücken! Denen ist es hier oben wohl zu kahl und windig. Für die geplagten Ohrmuscheln eine Wohltat.

Der Vulkan ist vor etwa 2.500 Jahren ausgebrochen und ist ein beeindruckendes Zeugnis geologischer Geschichte. Außerdem hat man vom Kraterrand eine fantastische Aussicht auf den Mývatn, seine Inseln, den Dimmuborgir und die ihn umgebende teils sandige und karge Mondlandschaft. Wir umrunden den Krater in gemütlichem Tempo. Die Wanderung ist nicht anstrengend, allerdings werden Hose und Schuhe dabei mit grauem Staub überzogen und die Sonne brennt ordentlich, schließlich gibt es nirgendwo Schutz oder Schatten.

Tipp 5: Geothermales Naturbad

Da kommt der nächste Tipp gerade recht: Baden in geothermalem Quellwasser! In den Mývatn Naturbädern kann man in zwei milchig blauen Lagunen plantschen, während man seine Drinks genießt, die im Becken selbst ausgeschenkt werden. Der Eintritt ist, wie alles in Island, sehr teuer, aber wir sagen uns: Hey, wir sind in Island, da gehört so ein Besuch eines geothermalen Bades einfach dazu, oder?!

Das Wasser verströmt den auf Island fast normalen, leicht fauligen Geruch, ist aber sehr angenehm auf der Haut. Auf den Beckenböden findet sich eine Art Lava-Kies-Schlamm, der die Füße abschmirgelt und sich wunderbar zu Peeling-Zwecken eignet.

Wir genießen die Becken etwa 2 Stunden, entspannen uns auf algenbedeckten Felsen und schauen auf die bizarre Landschaft, die das Bad umgibt. Da es an einem Hang gelegen ist, hat man eine tolle Aussicht. Zum Abschluss geht es noch kurz in das kleine 41° warme Sitzbecken, bevor wir das Bad sauber und entspannt verlassen.

Naturbad am Mývatn

Ort: Mývatn

Adresse: Mývatn Nature Baths
Jarðbaðshólar, 660 Mývatn

Kosten: 6.490 ISK/ca. 42 € p.P., 7.690 ISK/ca. 50 € p.P inkl. Drink, 9.490 ISK/ ca. 64 € p.P. inkl. Drink, Bademantel und Handtuch

Weitere Angebote: Im hauseigenen Café gibt es süße und herzhafte Speisen und Getränke (sogar Berliner 🙂 )

Zur Website des Naturbades

Extra-Tipp: Anreise von Akureyri

Unser Navi hat uns darauf hingewiesen, dass wir von Akureyri kommend einen mautpflichtigen Tunnel nutzen müssen, um zum Mývatn zu gelangen. Dieser sei aber durch die ältere und längere Passstraße zu umgehen. Von dort hat man auch eine tolle Aussicht ins Tal, doch die schlechte Nachricht: Ab einer gewissen Höhe ist die Straße nur mit Allradfahrzeugen zu befahren. Wer wie wir keins hat: Es gibt noch eine weitere Straße außen rum, die kostenlos ist.

Roadtrip-Island-Akureyri-Tipps-Bergstrasse

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