Eine Woche in Finnisch Lappland: Mit dem Schneemobil über das Eis

Jaaa, noch ein kleines bisschen…lassen wir den Abstand zum Vordermann noch etwas größer werden…JETZT! Ich Ziehe den rechten Daumen ruckartig an, das Schneemobil brüllt, beschleunigt und meine Schwester schreit. Kurz darauf verwackelt mir die Sicht, weil ich mal wieder einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen hab. Tsss. Gleiche Eltern, aber sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was Spaß macht.

Tag zwei am Inari-See beginnt eigentlich genauso wie Tag eins: Wir bekommen eine Einführung in die Handhabung der Schneemobile, diesmal allerdings von Matti. Während die Gruppe so ihre Übungskurven über den See dreht, wird schnell noch ein Schlitten beschafft. Zwei Damen scheinen die laut röhrenden Monster dann doch zu gefährlich, sie möchten lieber gezogen werden. Ich hingegen würde um nichts auf der Welt darauf verzichten wollen, mit dem Ding durch die Landschaft zu brettern.

Okay, zugegeben. Brettern is nich. Meine äh…vernünftige Schwester sitzt hinter mir und verpasst mir jedes Mal eine Kopfnuss auf den Helm, wenn ich ihrer Meinung nach zu schnell fahre. Menno.

Das Schneemobil wird hinten von einer Kette angetrieben, fast wie ein Mini-Panzer, vorne steht es auf zwei Skiern. Die Maschine ist ein bisschen schwerfällig und man muss sie hart in die Kurven schmeißen, damit sie sich überhaupt dreht.

Aber mir macht es wahnsinnig Spaß die Dinger zu fahren. Nur hinten sitzen ist nicht so cool. Zwar kann man sich dann mehr auf die Landschaft konzentrieren, aber der Sozius hat keine Handheizung. Wobei, dann passt cool eigentlich doch ganz gut!

Nachdem wir kreuz und quer über die zugefrorenen Seen gefahren sind, machen wir an einem Bachlauf Halt. Ich muss natürlich zuerst mal ausprobieren wie tief der Schnee am Wegesrand ist. Lasset euch gesagt sein: tief.

Dann geht es an die Zubereitung des Mittagessens. Matti packt alles Mögliche aus seinem Anhänger, Pfannen, Roste, Tupperdosen, Tüten voller Toastbrot. Heute braten wir uns nämlich finnische Sandwiches.

Während einer das Brot über dem Feuer röstet, werden in den Pfannen Rentierfleisch und eine Pilz-Schmand-Mischung aufgewärmt. Für Vegetarier wie mich gibt es herrlich würzige Gemüsefrikadellen. Alles auf eine Scheibe Toast, Käse und noch ein bisschen Preiselbeermarmealde drauf, fertig. Dazu gibt es, wie bereits gestern, heißen Beerensaft. Schmeckt genial. Ich möchte allerdings nicht ausschließen, dass meine grundsätzliche Euphorie bezüglich des Schneemobils nicht auch meine Geschmacksnerven beeinflusst! 😉

Teil 1: Die Rentierherden vom Inari-See

Wie es weitergeht: Die Nordlichter // Schneeschuhwandern // Mit den Schlittenhunden unterwegs // Die Nordlichter Reloaded // Auf Langlaufski durch den Wald // Ein Ende, das ein Anfang ist