Seehundstation Norddeich und Waloseum: Lohnt sich ein Besuch?
Wir fahren nach Norden. Und damit meine ich zwar auch die Himmelsrichtung, vor allem aber das Städtchen an der Nordsee. Was wollen wir also im Norden in Norden? Wir besuchen die Seehundstation! Aufgrund spontaner Planänderungen verbringen wir eine Nacht unseres “Auf ans Meer”-Roadtrips in Emden und von dort ist es nur ein Katzensprung nach Norddeich, den Teil Nordens, in dem sich die Station befindet.
Wichtiger Tipp: Kauft euch ein Online-Ticket für die Seehundstation!
Denn was früher vielleicht mal eine beschauliche Seehundstation war, ist mittlerweile zu einer Art Fun-and-Adventure-Park herangewachsen. Es gibt Minigolf, ein Labyrinth und weitere Attraktionen, die ich mir ehrlicherweise weder angesehen, noch gemerkt habe. Ich verstehe, dass die Station auf Touristen angewiesen ist und es natürlich gut ist, wenn sie so möglichst viele Besucher zieht. Mir ist der Trubel allerdings ehrlicherweise too much, gerade in Corona-Zeiten. Es ist voll, es ist laut und vor der Station steht eine endlose Schlange, obwohl wir an einem Wochentag da sind. Mit den Online-Tickets dürfen wir Gott sei Dank sofort rein, zwei Stunden hätte ich auch nicht davor warten mögen.
Denn ich muss gestehen, ich habe mir mehr erhofft. Vielleicht liegt es schon an dem etwas unwirschen und unkooperativen Empfang. Zu der Seehundstation gehört auch noch das Waloseum, ein Museum rund um die großen Meeressäuger. Dies wollte ich natürlich auch besuchen, und da die Eintrittspreise jetzt durchaus stattlich sind, habe ich ein Kombiticket gekauft. Leider steht nirgendwo, dass sich das Waloseum 10 Kilometer entfernt befindet, im Gegenteil, es ist überall mit der gleichen Adresse angegeben. Also habe ich für Station und Museum die gleiche Zeit für das Online-Ticket ausgewählt.
Als mir mein “Fehler” klar wird und ich in der Station um Rat bitte, fällt die Reaktion eher nach dem Motto “Pech gehabt” aus. Ich solle es aber nachher einfach mal beim Waloseum versuchen, auch wenn mein Zeitslot dann abgelaufen ist. Na gut, jetzt möchte ich aber erstmal die Seehunde sehen! In der Station ist es sehr voll, Abstand halten ist kaum möglich und natürlich knubbelt es sich vor der großen Glasscheibe. Aber das ist nur verständlich, denn dahinter schwimmen, schlafen und tauchen die Seehunde. Und die sind einfach zu knuffig.
Herzliches Willkommen im Waloseum
Am liebsten würde ich ihnen ewig zuschauen, aber der Zeitdruck und die Enge in der Station machen mich doch ein bisschen nervös. Also brechen wir auf zum Waloseum und siehe da, man war doch gar nicht so unkooperativ, denn tatsächlich hat jemand von der Station angerufen und meinen Faux Pas gemeldet, sodass wir herzlich willkommen geheißen werden und uns trotzdem die Ausstellung ansehen dürfen.
Diese gefällt mir richtig, richtig gut! Die Konzeption, die Atmosphäre, die Vermittlungsmethoden, genau mein Fall. Leider macht mein Kameraakku in dem Moment die Grätsche, sodass ich keine Bilder präsentieren kann, aber ein Besuch lohnt auf jeden Fall! Und was die Seehundstation angeht, vielleicht hat man dort außerhalb der Sommerferien bessere Chancen. Und da ich die Arbeit der Station für absolut richtig und wichtig halte, die Seehunde echt süß sind und das Ticket trotz allem akzeptiert wurde, möchte ich euch einen Besuch ans Herz legen.