Ausflugstipp-Skane-Wanderung-Kullaberg-Ausblick

Wandern in Skåne: Ausflugstipp Kullaberg

Wo fange ich an, wenn ich euch von unserem Roadtrip durch Schweden und Norwegen erzählen möchte? Am besten am Anfang: Und das war unsere Wanderung am Kullaberg, die ich euch als Ausflugtipp für Skåne ans Herz legen möchte.

Kullaberg ist eine Halbinsel nördlich von Helsingborg, wo wir mit unserem Toyota Crosscamp gestanden haben. Noch näher liegt das Städtchen Mölle. Das Naturreservat war der erste Tipp, den wir bekommen haben und es ist absolut sehenswert. Denn dort warten nicht nur Felsen, Klippen, Schafe und Leuchttürme, sondern auch ganz besondere Ausblicke und ganz besondere Kühe. Und ich werde euch endlich verraten, was es mit dem großen Rucksack meines Freundes auf sich hat!

Start der Wanderung in Ransvik

Wir starten unsere kleine Rundwanderung am Parkplatz der Ransvik Havsveranda und begeben uns auf den rot und orange markierten Weg, der uns zur Spitze der Landzunge führen soll. Schon nach den ersten Metern durch den Wald öffnet sich auf einmal die Landschaft, der Blick fällt weit aufs Meer und uns erwartet eine Bank unter einer Eiche. Okay, nach fünf Minuten laufen die Picknickpause einzulegen ist irgendwie ungewohnt, aber da wir den Vormittag schon mit Besorgungen und Reparaturen (siehe unser Gasproblem beim Toyota Crosscamp) verbracht haben, knurrt uns der Magen.

Und ganz ehrlich? Das hier ist Urlaub. Wenn wir Hunger haben und uns ein schöner Ort begegnet, warum dann nicht hier? Wie oft hatte ich das schon beim Wandern, dass ich gesagt habe: Ach, ein Stückchen geh ich noch! Und dann tauchte nie wieder eine Bank auf.

Beim Essen kommt dann auch die Frage nach der seltsam akkurat gepflegten Fläche hinter uns auf und siehe da: Es ist natürlich ein Golfplatz. Nichts gegen diesen Sport, aber die Dinger wachsen irgendwie immer dort aus dem Boden, wo es ohne sie schöner wäre, oder? (Ich sag nur: East Lothian Coast Walk in Schottland...)

Schweden-Safari: Was ist da im Busch?

Unser Weg führt uns weiter an der Küste entlang, durch Flächen mit felsigem Boden und niedriger Vegetation. Als die Sonne herauskommt und auf die weidenden Schafe fällt, komme ich mir fast vor, wie in mediterranen Zonen. Und kurz darauf fühle ich mich sogar, als wäre ich auf Safari!

Was bewegt sich da für ein schwarz-weißes Tier durch den Busch? Zupft an den Ästen? Ist es ein Zebra?

Nein, es ist eine dicke, niedliche Kuh, die einen weißen Streifen um den Bauch hat. Und diese Rinderart kommt definitiv nicht aus Namibia, der Name Belted Galloway lässt eher die grüne Insel Irland vermuten. Sie scheinen sich aber auch in Schweden sehr wohl zu fühlen und lassen sich von Wanderern nicht schrecken.

Kaum haben wir die Kühe passiert, wartet ein großer, kuppelartiger Felsen darauf, von uns erobert zu werden. Wir haben Zeit und Lust, also wagen wir eine kleine Kletterei auf die Spitze. Ich liebe es, das man hier in Schweden einfach solche Möglichkeiten hat „vom Wege abzukommen“.

Von hier oben hat man nun auch wieder eine tolle Aussicht auf die Küste und den wartenden Leuchtturm. Mit der blühenden Heide und dem einsam am Hang stehenden Häuschen ist es fast zu malerisch, um wahr zu sein.

Von Paradishamn nach Josefinelust

Nachdem wir den Leuchtturm und die Landspitze Paradishamn erreicht haben, wo es ein Café gibt, biegen wir nun auf die blaue Route ein, bzw. folgen der orangenen und wandern mit dem Meer zur Linken weiter durch das Naturreservat Kullaberg. Hier ist die Strecke deutlich waldiger, es gibt weniger Ausblicke, dafür begegnet uns der ein oder andere flinke Waldbewohner.

Als wir Josefinelust erreichen, haben wir schon wieder etwas an Höhe gewonnen und können einen Blick auf die kleine Bucht werfen, bevor wir nach rechts auf die gelbe Route abbiegen, die uns zurück nach Ransvik führt.

Hier wartet dann passenderweise ein Stuhl am Lastplats auf uns, in dem wir uns kurz von unserer wunderschönen Wanderung am Kullaberg ausruhen können, bevor es zurück nach Helsingborg geht.

Das Geheimnis des übergroßen Rucksacks

Wer übrigens wissen möchte, ob ich einfach eine faule Socke bin oder der Ansicht, dass Männer Gepäck zu tragen haben, während Frauen fröhlich durch die Heide springen: Nein, weder das eine, noch das andere. Eigentlich trage ich mein Gepäck gerne selbst. Der Grund dafür, dass mein Freund die letzten Monate aussieht, wie ein Rucksack mit Beinen, ist, dass er das genau so will. Mein Pausenbrot und meine Wasserflasche werden mir praktisch beim Packen aus der Hand gerissen.

Er trainiert nämlich für einen Lehrgang im Dezember und da er dort 30km mit 35kg Gepäck in 18 Stunden laufen muss, nutzt er jede Möglichkeit, um seinen Körper auf die Tortur vorzubereiten. Manchmal bedeutet das, dass ich seltsame Fragen gestellt bekomme: „Anuschka, wo ist das Katzenstreu?“ „…???“ „Ich nehm das mit zum Wandern, das ist doch geschredderter Beton, also viel Gewicht auf wenig Masse! Das passt noch in den Rucksack!“

Traurigerweise hat das für mich einen immensen Vorteil: Es macht uns gleich schnell. Ich muss ihm nicht mehr hinterherrennen, wie noch in Wales. Allerdings fürchte ich den Tag, an dem er das Ding ablegt, denn dann wird er davonzischen wie eine Rakete! 😀

6 Comments

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert