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Roadtrip Kanada & Alaska: Wandern und Kanu fahren am St. Elias Lake

Der St. Elias Lake liegt im Kluane Nationalpark und hat auf Google bei den Rezensionen alle fünf Sterne. Okay, es haben ihn auch nur zwei Leute bewertet, aber die beiden haben völlig recht. Denn die Wanderung und der Aufenthalt an diesem See sind eines der absoluten Highlights unserers Roadtrips.

Wer so wie wir in der Dalton Trail Lodge übernachtet, hat a) keine weite Anfahrt und b) den immensen Vorteil, dass man hier einen Schlüssel, Westen und Paddel in die Hand gedrückt bekommt, bevor man losmarschiert. Wandern mit Paddel? Verdutzter Blick meinerseits. Soll ich damit dem Bären eins überbraten, falls ich einen treffe? Nee, dafür gibt’s noch extra Bärenspray. Aber wozu dann das Utensil?

Die Antwort ist ganz einfach. Die Betreiber der Lodge haben ein Kanu am St. Elias Lake angekettet und bieten ihren Gästen an, dieses kostenfrei zu nutzen. Man muss sich zwar erst an das Wandern mit Paddel gewöhnen, aber versprochen: Es lohnt sich.

Wandern mit Paddel

Der Trail bis zum See ist knapp 4 Kilometer lang, es geht rauf und runter durch Wald und Heide. Ich halte ganz reisegruppenführermäßig das Paddel hoch, damit meine Gruppe mich nicht verliert. Wäre zwar nicht nötig, macht aber Spaß. Nur einmal begegnen wir anderen Menschen auf dem Weg, die mit ganz neidischem Blick auf das Paddel fragen, ob das denn unser Kanu am See sei. Jaha, allerdings!

Nach etwa einer Stunde gelangen wir an ein Fleckchen Paradies. Ein kristallklarer, türkisfarbener See erstreckt sich direkt vor uns, dahinter erhebt sich ein zerklüfteter Berg. Den Hang an der linken Seite bedecken Hemlocktannen bis zum Ufer, an der rechten wachsen Birken. Ein kleiner Lagerplatz mit Feuerstelle und groben Holzbänken erwartet uns und an einen Baum gekettet schimmert unser silbernes Metallkanu. Es sieht aus wie das Cover eines Reisemagazins (ein paar Monate später sorge ich dafür, dass es das auch wird, aber das ist eine andere Geschichte…).

Mein Onkel und ich wagen zuerst eine Ausfahrt mit unserem Gefährt. Nachdem meine Tante meinen Onkel davon überzeugen kann, NICHT rückwärts auszuparken, stechen wir in See. Schnell gleitet das Kanu über das Wasser und obwohl der See immer tiefer wird, kann man meist bis auf den Grund sehen. Wir passieren eine Biberburg und paddeln fast bis an das Ende des Sees.

Die Rückfahrt ist wegen des Windes etwas beschwerlicher. Als ich nach unten auf das Wasser blicke, erschrecke ich. Vom Grund des Sees ragt etwas zu uns herauf, bis knapp unter die Wasseroberfläche. Obwohl die Sonne scheint überläuft mich doch ein kleiner Schauer. Es sieht aus wie ein Mast.

Ein versunkenes Schiff? Ein abgestürztes Irgendwas? Es ist nur ein Baum, die Krone tief unten, bewachsen mit wogendem Seegras, den Stamm gen Himmel gereckt, den wohl ein Sturm hier hinein gefegt hat. Ach ja, manchmal habe ich möglicherweise etwas mehr Phantasie, als gut für mich ist.

Wir legen wieder an und genießen unser reichhaltiges Picknick am Seeufer. Ich wünsche mir, jetzt und hier die Zeit anhalten zu können, denn noch an keinem Ort auf unserer Reise habe ich mich so wohl gefühlt.

13 Comments

    • Rosa

      Guten Morgen!
      Das stimmt, der ist ja wie für dich gemacht. 🙂 Man darf dort zelten, neben der Feuerstelle gibt es einen kleinen Platz, sogar mit Außentoilette und so einer Gepäckstange, wo man Rucksäcke aufhängen kann um sie vor Bären zu schützen. Der Ort war wirklich traumhaft schön und geht mir auch nicht mehr aus dem Kopf!

  • Elias Vetter

    Es hätte am Sonntag da sein sollen. Frachtschiffe sind eben nicht so pünktlich. Im Moment befindet sich die Atlantic Sky noch in Liverpool. Neuer Termin ist nun der Freitag 15.03. Ich hoffe das klappt. Obwohl Hamburg eine schöne Stadt ist, kann ich die Zeit auf dem Schiff kaum erwarten.

    • Rosa

      Ja, ich liebe Hamburg, das Tor zur Welt. Für dich gerade ja im wahrsten Sinne des Wortes. Dann drück ich ganz fest die Daumen, dass es am Freitag losgeht! Wie hast du das eigentlich geschafft, kann man das einfach so buchen? Wahrscheinlich nicht, oder?

      • Elias Vetter

        Doch über verschiedene Reiseanbieter kann man Frachtschiff-Reisen buchen. Einfach so als Küchenhilfe mitzufahren geht leider nicht mehr. Die Schwierigkeit ist die Versicherung. Falls ein Passagier krank wird und das ganze Schiff seine Route deswegen ändern muss, könnte es ziemlich teuer werden. Diese Versicherung ist dann im Angebot des Reiseanbieters mit dabei.

        • Rosa

          Ach cool, danke für die Info! Ich bekomme ja immer Fernweh, wenn ich Containerschiffe sehe. Gerade die Container von Maersk haben es mir angetan 😀 Bei mir steht aus gesundheitlichen Gründen gerade auf der Kippe, ob ich meine nächste Reise am Samstag überhaupt antreten kann, aber dann wünsche ich dir für die Überfahrt die allerallerbeste Gesundheit!!!

          • Rosa

            Eine Woche Wildnistour mit einem eigenen Huskyteam von Hütte zu Hütte. Seit vielen Jahren ein großer Traum von mir, ich hoffe noch, dass er wahr wird. 🙂

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