Noordwijk, Bloemendaal aan Zee & Leiden – Ein Wochenende in Holland
Alle Jahre wiiieder…fahren wir nach Holland. Ihr auch? Ich war schon in Breda, Almere, Amsterdam, Haarlem, Domburg, Leerdam, Den Oever, Texel, Harderwijk und und und. Schließlich gibt es auch kaum ein besseres Ziel für einen Wochenendtrip, wenn man in Köln wohnt und gerne etwas Seeluft schnuppern will. An Ostern haben wir also unsere Sachen gepackt und sind in ein kleines Haus in Noordwijkerhout gefahren.
Und da wir hauptsächlich jede Menge gegessen haben, kommen hier meine Tipps, wo man das gut kann! (Aus gegebenem Anlass kann ich übrigens vermelden, dass alle Locations kinderfreundlich sind. Und nein, ich bin nur Tante! 😀 )
Frühstück in Noordwijk: Pannenkoekenboerderij Langs Berg en Dal
Schon am Freitag sind wir durch die Dünen zum Meer gegangen und an dem kleinen Pfannkuchenhaus vorbeigekommen. Da wir nicht genug zu Essen für ein ausgiebiges Frühstück dabei hatten, fiel schnell die Entscheidung, Samstagmorgen wieder dorthin zu gehen. Das Lokal ist auch mehr oder weniger außer Konkurrenz, da fußläufig sonst nicht viel zu erreichen ist. Und während konkurrenzlos bei der Deutschen Bahn zu einer Katastrophe führt, so hat uns die Pannenkoekenboerderij ziemlich vom Hocker gehauen.
Erstens: Superfreundliches und flexibles Personal! Zweitens: Sehr schöne Location. Drittens: Absolut instagramtaugliches Geschirr und Servierung! (Ist Servierung überhaupt ein Wort?!) Viertens: So.Unglaublich.Leckeres.ESSEN! Fünftens: Es ist nicht mal teuer. (Beim Frühstück für zwei, dass pro Person 12€ kostet, bekommt man: Spiegeleier, Yoghurts mit Müsli, frisch gepressten O-Saft, Wurst, Käse, Marmelade, Nutella, Honig, Pancakes, Croissants, Brot und Brötchen. Bämm!)
Um auf den etwas hinkenden Vergleich mit der Deutschen Bahn zurückzukommen: Freundlichkeit widerfährt mir da selten, flexibel sind höchstens die Abfahrtszeiten, instagramtauglich ist da gar nix und die Preise lassen mir regelmäßig die Kinnlade runterkrachen. Keine Ahnung, warum ich das jetzt hier anbringen muss, irgendwie beschäftigt mich das als Pendlerin wohl. Zurück zum Thema. Das einzig tragische ist, dass ich nur zwei Minipancakes hatte, und daher nicht so gut das eigentliche Fachgebiet des Lokals beurteilen kann. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die auch lecker sind. Also, klare Empfehlung!
Mittagessen in Leiden: De Stadthouder
Auf der Suche nach einem netten Ausflugsziel verschlägt es uns nach Leiden. In dieser typisch holländischen Stadt kann man herrlich durch Backsteingassen streifen, über kleine Brücken hopsen und von der Burg einen Blick über die Dächer der Stadt werfen. Da bekommt man natürlich Hunger. Der lässt sich dann ganz vorzüglich im “De Stadthouder” stillen. Schon wieder haben wir eine extrem freundliche Bedienung, qualitativ tolles Essen und nur vergleichsweise wenig gezahlt. Für fünf Getränke, zwei Stück Kuchen, zwei Portionen gefüllte Kroketten mit Pommes und Salat und zwei Baguettes mit drei Dips bezahlen wir etwas über 40€. Der Cheesecake ist traumhaft und die Paprika-Aioli auch!
Wer jetzt den Eindruck hat, wir würden nur essen…liegt gar nicht sooo falsch. Aber wir unterhalten uns auch! Hochintellektuell! Wie auf der Autofahrt nach Leiden, auf der meine Schwester eine wirklich…hm…überzeugende historische Anekdote erzählt. (Zur Erinnerung, eigentlich bin ich diejenige, die Geschichte studiert hat.) Ich weiß nicht, wie wir darauf kommen, aber es steht die Frage im Raum, warum man bei Funksprüchen früher “Roger” gesagt hat, um den Erhalt einer Nachricht zu bestätigen. Laut meiner Schwester kam das so:
Es war einmal ein Füßli-Soldat…
Du meinst einen Infanteristen?
Ja, also ein Füßli. Und der war im Vietnamkrieg auf Pearl Harbour stationiert.
Pearl Harbour wurde aber während des Zweiten Weltkriegs angegriffen.
Ja, genau. Also der Füßli hieß Unterleutnant John Roger Smith.
Ich bin mir nicht sicher, ob es den Rang gibt.
Damals schon. Also Roger war auf Pearl Harbour stationiert, als die Insel angegriffen wurde. Und alle Füßlis sind von der Insel in die Boote gesprungen, aber die Zeit reichte nicht. Weil die ersten Angreifer ja immer die stärksten sind.
Du meinst die Vorhut sind die besten Kämpfer?!
Ja, eben. Und weil die so gut waren, hätte die Zeit nicht gereicht.
Wer hat denn überhaupt angegriffen?
Die Chinesen.
Ach so.
Naja, jedenfalls sprangen alle Füßlis von der Insel, nur der Roger nicht. Der ging nämlich ans Flakgeschütz. Flak. Mit K.
Was du nicht sagst…
Und der hat damit alle Feinde abgeschossen. Während die anderen Füßlis alle in die Boote sind, sagte einer zum anderen: “Schaffen wir das?” Und der andere zeigte zur Insel und rief: “ROGER!” Deswegen heißt das so.
Na klar, das ergibt Sinn.
Was das mit diesem Artikel oder unserer Reise zu tun hat? Gar nichts. Aber ich musste diese Geschichte einfach irgendwo verewigen. (Mein Freund hat mir übrigens nachher erklärt, dass “Roger” im Zweiten Weltkrieg im Funkalphabet für “R” stand und daher als “Received”, also “Empfangen” genutzt wurde. Im NATO-Alphabet wäre es dementsprechend “Romeo”. Sorry, aber so konnte ich das als Historikerin dann doch nicht stehen lassen.)
Abendessen am Oosterduinser Meer: Como & Co
Leider hatten wir nicht das beste Wetter, was besonders für unser Abendessen schade war. Denn das haben wir bei Como & Co in Noordwijkerhout zu uns genommen. Zu dem kleinen Restarant gehört eine sehr schöne Außengastronomie am Oosterduinser Meer mit einer kleinen Holzinsel. Im Sommer muss es hier echt idyllisch sein.
Aber auch drinnen ist es gemütlich. Die Bedienung war zwar etwas verwirrt, aber das Essen war gut und reichlich. Als Vegetarierin habe ich den “gepriesenen” Burger zwar nicht probiert, aber meine Schwester und mein Schwager waren begeistert! Die Karte ist klein, bietet aber aus meiner Sicht genügend Auswahl.
Spaziergang durch die Dünen: Bloemendaal aan Zee
Und nach dem ganzen Essen, was macht man da? Am besten einen Spaziergang durch die Dünen! Und das wiederum am besten bei Bloemendaal aan Zee, denn dort wartet eine unglaublich schöne Dünenlandschaft darauf erkundet zu werden.
Bis bald und gute Reise!