Ein perfektes Wochenende in Straßburg

Tipps zu Unterkunft, Restaurants, Shopping und Ausflügen

Du planst eine Reise nach Straßburg und möchtest das Beste aus nur 3 Tagen herausholen? Du willst natürlich die Highlights der Stadt erleben, aber nicht nur von Touristenmassen umgeben sein und stundenlang anstehen? Du suchst eine charmante Unterkunft, zentral gelegen und bezahlbar, die perfekt zum französischen Flair passt? Und am liebsten hättest du schon jetzt einen klaren Plan für deinen Aufenthalt? Dann lies unbedingt weiter!

Straßburg ist eine faszinierende Stadt, die französische Lebensart mit deutschem Einfluss verbindet – voller Geschichte, Kultur und malerischer Ecken. In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie du in drei Tagen das Beste aus deinem Besuch machst – von berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Straßburger Münster und dem malerischen Viertel „La Petite France“ bis hin zu echten Geheimtipps abseits der Touristenpfade. Begleite mich auf einer perfekt abgestimmten 3-Tage-Tour durch Straßburg und Umgebung und lass dich von der besonderen Atmosphäre dieser einzigartigen Stadt verzaubern!

Die beste Jahreszeit für einen Besuch in Straßburg

Wann sollte man denn in das schöne Straßburg reisen? Die Stadt ist natürlich zu jeder Jahreszeit eine Reise wert, doch je nach Interesse lohnt sich ein Besuch besonders zu bestimmten Zeiten. Im Frühling (April bis Juni) erwacht die Stadt zum Leben – die Parks und Gärten blühen, das milde Wetter lädt zum Flanieren durch die Altstadt ein, und die Straßencafés füllen sich.

Auch der Herbst (September bis Oktober) ist ideal: Die Weinberge rund um Straßburg leuchten in warmen Farben, das Klima ist angenehm, und es ist weniger touristisch als im Sommer.

Wer ein ganz besonderes Erlebnis sucht, sollte im Dezember kommen – dann verwandelt sich Straßburg mit seinem berühmten Weihnachtsmarkt in ein Winterwunderland. Die festlich geschmückte Altstadt, regionale Spezialitäten und stimmungsvolle Beleuchtung machen den „Christkindelsmärik“ zu einem der schönsten in Europa.

Der Sommer hingegen kann durch größere Besucherzahlen und höhere Temperaturen etwas turbulenter sein, bietet aber mit vielen Open-Air-Events und lauen Abenden am Fluss ebenfalls seinen Reiz.

Wir haben uns für das erste Mai-Wochenende entschieden, denn Dank Feiertag hatten wir alle etwas mehr Zeit. Der 1. Mai ist übrigens auch in Straßburg ein Feiertag, das sollte man bei der Planung bedenken.

Wir hatten sehr großes Glück mit dem Wetter, an zwei von drei Tagen strahlte die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Ich fand es zum Teil schon recht warm, sodass ich froh bin, dass wir nicht im Hochsommer gekommen sind. Für unseren Ausflugstag war es etwas bedeckter und kühler, das war aber nur gut so, denn da haben wir eine Wanderung gemacht.

Anreise nach Straßburg

Straßburg liegt im Osten Frankreichs, direkt an der Grenze zu Deutschland im malerischen Elsass. Die Stadt ist hervorragend angebunden und leicht erreichbar – sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer aus Deutschland anreist, profitiert von der Nähe: Ab Frankfurt oder Stuttgart erreicht man Straßburg in etwa zwei bis drei Stunden mit dem Zug oder Auto. Der Hauptbahnhof von Straßburg ist ein internationaler Knotenpunkt und wird regelmäßig von ICE- und TGV-Zügen angefahren, z. B. aus Paris, München oder Basel.

Die Frage ist also: Zug oder Auto? Wir haben uns tatsächlich für beides entschieden. Meine Schwester und meine Ma kamen mit dem Zug aus Köln – wenn alles klappt tatsächlich eine unkomplizierte Sache mit nur einem Umstieg in Offenburg. Ich bin mit dem Auto aus der Nähe von Kirchhain angereist.

Das war für mich erstens entspannter und zweitens praktischer: So konnte ich ein paar Extrautensilien mitbringen. Zum Beispiel meinen Matratzentopper, denn ich schlafe am liebsten wie auf Butter. 🙂 Und wir hatten das Auto zur Verfügung für einen wunderschönen Ausflug, den ich euch nur wärmstens ans Herz legen kann. Aber dazu später mehr.

Wenn man mit dem Auto nach Straßburg kommt, stellt sich natürlich die Frage nach dem Parken. Was uns zum nächsten Punkt der Reiseplanung bringt!

Die Unterkunft: Zentral, sauber, hübsch und mit Tiefgaragenparkplatz

Da ich so gar keine Lust auf irgendwelchen Parkstress hatte, habe ich vorab nach einer Unterkunft mit Parkmöglichkeit gesucht. Bei Air B’n’B bin ich fündig geworden: Eine kleine Wohnung im Stadtteil Gare Tribunal.

Dieses Viertel ist optimal gelegen, denn von hier sind es zu Fuß nur wenige Minuten bis zur Altstadt, aber auch zum Bahnhof. Außerdem fahren hier diverse Straßenbahnlinien. Eine sogar unmittelbar vor der Wohnungstür!

Die Wohnung ist im vierten Stock, den man per Aufzug oder Treppenhaus erreicht. Sie hat ein Schlafzimmer, ein Bad, ein WC und einen Wohnraum mit Küche. Hier befindet sich auch ein Schlafsofa. Für drei bis vier Personen optimal.

Außerdem gibt es einen kleinen Balkon von dem man auf die Straße und das gegenüberliegende, hübsche Gebäude blickt. Trotz guter Verkehrsanbindung fand ich es nachts aber in Ordnung, was die Lautstärke angeht.

Sehr praktisch: Unter dem Haus ist eine Tiefgarage und ein Stellplatz gehört zur Wohnung. Es ist zwar ein bisschen eng da unten, aber selbst mit unserem Kombi kam ich mit ein bisschen Rangieren gut auf meinen Platz.

Die Übergabe lief völlig problemlos. Ich habe über die Plattform gebucht und hatte dort Kontakt mit Marie. Die KI übersetzt die gesamte Unterhaltung, sodass keine Probleme durch eine Sprachbarriere entstehen. Vor Ort hat mich dann Maries Vater Jean-Pierre in Empfang genommen, mir alles gezeigt und erklärt und sogar beim Einparken geholfen. Er spricht fließend Deutsch und hat jede Menge tolle Tipps parat, wo man Essen gehen kann oder was man sich anschauen sollte.

Die Wohnung selbst ist sogar gemütlicher, als die Bilder ahnen ließen und die Küche ist sogar sehr gutr ausgestattet. Wer sich selbst versorgen möchte findet an der nächsten Straßenecke einen kleinen aber feinen Supermarkt.

Air B’n’B-Wohnung in der Rue de Molsheim

Check-in zwischen 14:00 und 17:00 Uhr
Check-out spätestens um 11:00 Uhr

2 Straßenbahnhaltestellen vom Bahnhof oder 12 Gehminuten entfernt / 3 Straßenbahnhaltestellen vom Stadtzentrum

Bad, Schlafzimmer, Wohnküche, WC, Balkon, Tiefgaragenstellplatz

75 € x 2 Nächte 150 €
Reinigungsgebühr 15 €
Airbnb-Servicegebühr 28 €
Steuern 11 €

Programm für 3 Tage in Straßburg

Was kann man unternehmen, wenn man “nur” drei Tage Zeit hat? Straßburg bietet natürlich viel mehr Sehenswürdigkeiten, als man in so kurzer Zeit besuchen kann. Daher habe ich mich auf ein paar Highlights beschränken müssen. Sie beinhalten aber alles, was ich an einem Städtetrip mag: Berühmte Sehenswürdigkeiten, ein bisschen Kultur, etwas Shopping und nicht zuletzt auch noch einen Ausflug in die Umgebung!

Tag 1: Anreise, Spaziergang La Petit France, Abendessen im Le Petit Bois Vert

Tag 2: Frühstück im Café Brant, Besuch des Parlaments, Spaziergang durch Parc de l’Orangerie, Snack im Aux Délices de l’Orangerie, Shopping in kleinen Läden, Abendessen im Les P’tites Cocottes

Tag 3: Fahrt zum Odilienberg, Wanderung entlang der Heidenmauer zum Kloster, Mittagessen, Abreise

Das ist natürlich nur eine Möglichkeit, Straßburg zu entdecken. Wenn du einiges davon schon kennst, oder lieber etwas anderes machen möchtest, wie wäre es dann mit diesen Alternativen?

  • Bootstour auf der Ill
  • Auf das Straßburger Münster steigen
  • Die Astronomische Uhr im Münster bestaunen
  • Palais Rohan besuchen
  • Street-Art-Tour durch das Viertel Laiterie–Gare
  • Besuch im Vaisseau – dem Wissenschaftszentrum für Neugierige (auch für Erwachsene spannend!)
  • Rundfahrt mit der Bimmelbahn
  • Riquewihr besuchen, das als schönster Ort des Elsass gilt

Restaurants & Cafés

Wer es sich richtig gut gehen lassen und nicht den Kochlöffel schwingen möchte, der muss in Straßburg aber nun wahrlich nicht darben. Es gibt hier jede Menge kleine, niedliche Cafés und Restaurants, die auch die ganz typischen elsässischen Spezialitäten wie Schnecken oder Sauerkraut anbieten.

Frühstück

To go in der Boulangerie Amry

Wenn es morgen schnell gehen soll, empfehle ich die Bäckerei Amry. In drei Minuten ist man dort und es gibt eine leckere Auswahl an Teilchen, Gebäck und auch belegten Broten. Auch einen Kaffee oder Tee to go bekommt man hier. Die Becher sind allerdings recht klein.

Boulangerie Amry

Adresse: 22 Rue de Molsheim, 67000 Strasbourg, Frankreich

Öffnungszeiten: 

Donnerstag06:00–19:00
Freitag06:00–19:00
Samstag06:00–13:00
Sonntag06:00–13:00
Montag06:00–19:00
Dienstag06:00–19:00
Mittwoch06:00–19:00

Gemütlich sitzen im Café Brant

Eine tolle Option ist das Café Brant, besonders wenn man vorhat, im Anschluss das Parlament zu besuchen (was ich nur empfehlen kann!). Wir haben hier auch ohne Reservierung Sitzplätze für sechs Personen bekommen, sogar draußen.

Das Frühstück im Café Brant schmeckt hervorragend, die buttrigen Croissants zergehen auf der Zunge. Es gibt mehrere bereits konzipierte Frühstücksoptionen wie süß oder herzhaft, oder man stellt sich sein ganz eigenes Petit Déjeuner zusammen. Preislich ist es vergleichbar mit deutschen Angeboten, vielleicht sogar etwas günstiger.

Die Bedienung spricht sogar Deutsch. Das war bei uns in den meisten Lokalen der Fall, während ich mir noch einen auf Französisch abbrach (“Nous voudrions..un…nee..une table…pour six personnes…s’îl vous plaites…”) kam meistens schnell: “Klar, kein Problem, folgt mir!”

Café Brant

Adresse: 11 Pl. de l’Université, 67000 Strasbourg, Frankreich

Öffnungszeiten: 

Donnerstag07:00–20:00
Freitag07:00–20:00
Samstag07:00–19:00
Sonntag08:00–19:00
Montag07:00–20:00
Dienstag07:00–20:00
Mittwoch07:00–20:00

Nachmittäglicher Snack im Aux Délices de l’Orangerie

Nachdem man sich im Parc de l’Orangerie entspannt hat, kommt natürlich irgendwann der kleine Hunger. Oder auch der etwas größere. Und Durst, wenn es warm wird! Gut, dass dieses nette kleine Café nur einen Katzensprung entfernt ist. Es macht vielleicht nicht wahnsinnig viel her, aber auch hier wird man freundlich willkommen geheißen und der Pflaumenkuchen und die Schokoladentarte sind ein Gedicht!

Aux Délices de l’Orangerie

Adresse: 48 Rue du Conseil des Quinze, 67000 Strasbourg, Frankreich

Öffnungszeiten: 

Donnerstag07:00–17:00
Freitag07:00–17:00
Samstag08:00–12:00
SonntagGeschlossen
Montag07:00–17:00
Dienstag07:00–17:00
Mittwoch07:00–17:00

Abendessen am Fluss: Au Petit Bois Vert

Dieses Bistro liegt wunderschön am Fluss und die Außengastro befindet sich unter einer riesigen Platane. Kleine Tische, Gesprächsfetzen, Spaziergänger:innen, die über die angrenzende Brücke flanieren…französischer wird’s nicht. Die Karte ist überschaubar, aber das ist für mich meist ein Zeichen für Qualität. Es gibt nicht allzu viele vegetarische Gerichte, aber man ist entgegenkommend und wandelt im Zweifel auch bestehende Gerichte ab.

Die Bedienung ist schnell und freundlich, spricht ebenfalls Deutsch und obwohl sehr viel los ist, wird sich Zeit genommen für die Gäste. Die Postionen sind groß, man braucht definitiv keine Angst davor haben, nicht satt zu werden. Die Beilagensalate sind nichts Außergewöhnliches, aber in Ordnung. Letzteres gilt auch für die Preise.

Wir haben tatsächlich spontan einen Tisch für drei Personen bekommen, aber wir waren auch relativ früh dran. Ich würde einfach am Vortag vorbeischlendern oder anrufen und einen Tisch reservieren, dann ist man auf der sicheren Seite.

Et peut-être un petit crème brûlée pour dessert?

Au Petit Bois Vert

Adresse: 2 Quai de la Bruche, 67000 Strasbourg, Frankreich

Öffnungszeiten: 

Donnerstag11:45–23:00
Freitag11:45–23:00
Samstag11:45–23:00
Sonntag11:45–23:00
Montag11:45–23:00
DienstagGeschlossen
MittwochGeschlossen

Dîner im Les P’tites Cocottes

In einem lauschigen Hof gelegen sprüht dieses Restaurant vor französischem Charme. Überall Lichterketten, Fachwerkhäuser, Gläserklirren und der Geruch von Munsterkäse auf Spätzle. Ich habe hier den Fehler gemacht und es mit einem Veggie Burger versucht. Das Patty ist zwar in Ordnung, aber der Burger alles in allem recht lieblos zusammengestellt und die Pommes weit entfernt von knusprig. Trotzdem möchte ich das Restaurant empfehlen, das schon mit seiner Atmosphäre und Lage punktet. Nur eben nicht dieses Gericht. Wer sich stattdessen für typisch elsässische Küche entscheidet wird aber belohnt, versichern Mutter und Schwester!

Les P’tites Cocottes

Adresse: 20 Pl. du Marché Gayot, 67000 Strasbourg, Frankreich

Öffnungszeiten: 

Donnerstag11:30–14:00, 18:30–22:00
Freitag11:30–14:00, 18:30–22:00
Samstag11:30–22:00
Sonntag11:30–21:30
MontagGeschlossen
Dienstag11:30–14:00, 19:30–22:00
Mittwoch11:30–14:00, 18:30–22:00

Unterwegs in der Stadt: Zu Fuß oder per Straßenbahn

Straßburg lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden – besonders die historische Altstadt auf der Grande Île ist größtenteils autofrei und kompakt, sodass man viele Sehenswürdigkeiten bequem erlaufen kann. Für weitere Strecken oder wenn die Füße müde werden, bietet das gut ausgebaute Straßenbahnnetz eine praktische und umweltfreundliche Alternative.

Die Tram verbindet alle wichtigen Stadtteile sowie das Europaviertel. Tickets kann man ganz einfach an den Automaten an jeder Haltestelle kaufen (bar oder mit Karte) oder per App („CTS Strasbourg“). Besonders praktisch: Die Tickets können wieder aufgeladen werden. So wird weniger Papier verschwendet.

Sehenswürdigkeiten in Straßburg

Das Straßburger Münster

Das Straßburger Münster – offiziell Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg – ist das beeindruckende Wahrzeichen der Stadt und ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Erbaut wurde es über mehrere Jahrhunderte, begonnen im 12., beendet im 15. Mit seinem 142 Meter hohen Turm war es bis 1847 das höchste Gebäude der Welt und prägt bis heute die Skyline der Altstadt. (Danach waren es übrigens St. Nikolai in Hamburg und auch kurz der Kölner Dom!) Besonders beeindruckend ist die filigrane Fassade mit unzähligen Figuren und Ornamenten sowie das große Rosettenfenster.

Leider finde ich es sehr schwierig, diese schön zu fotografieren. Dadruch, dass wir uns mitten in der Altstadt befinden, münden viele kleine Gässchen und Straßen auf dem Platz vor dem Münster, aber man hat kaum die Möglichkeit, dass Gebäude in seiner Gesamtheit aus einer gewissen Distanz zu bestaunen. Aber imposant ist es natürlich auch aus nächster Nähe!

Wir haben uns die Kathedrale tatsächlich nur von außen angeschaut. Eigentlich hatten wir geplant auf den Turm zu klettern, doch die Schlange war jedes Mal, wenn wir am Münster vorbeikamen, so lang, dass wir einfach keine Lust hatten, uns in der sengenden Hitze anzustellen. Ich bin aber sicher, dass man von da oben einen fantastischen Blick hat.

Das Europäische Parlament in Straßburg

Obwohl Straßburg mit seinen etwa 300.000 Einwohner:innen keine Megametropole Europas ist, findet sich hier doch eine der wichtigsten europäischen Institutionen: Das Europäische Parlament. Es wurde 1952 gegründet – ursprünglich als Gemeinsame Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl – und hat seinen offiziellen Sitz in Straßburg, als Zeichen für Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland. Hier finden monatlich die sogenannten Plenarsitzungen statt, bei denen wichtige Debatten und Abstimmungen zu EU-weiten Gesetzen und Entscheidungen abgehalten werden.

Der Eintritt ist kostenlos, du brauchst jedoch einen gültigen Ausweis. Und bitte, nimm nicht aus Versehen ein Taschenmesser mit hinein, wie meine Ma. 😀 Das fällt bei der Sicherheitskontrolle nämlich auf jeden Fall auf!

Vor Ort erhält man spannende Einblicke in die Funktionsweise der EU, kann Ausstellungen besuchen – und wenn man Glück hat, sogar einer Sitzung beiwohnen. Als wir da waren, fand gerade eine sogenannte Simulation statt. Dafür stellte sich ein Experte aus dem Bereich Klimaschutz den Fragen von hunderten Schüler:innen aus ganz Europa, die zum Teil vor Ort waren, zum Teil aber auch Live zugeschaltet wurden. Wir durften der Debatte von den Oberrängen lauschen, mit Kopfhörern mit Simultanübersetzung. Fotos machen ist hier übrigens nicht erlaubt, auch wenn viele sich daran nicht halten.

Europäisches Parlament

Adresse: 1 All. du Printemps, 67000 Strasbourg, Frankreich

Öffnungszeiten: 

Donnerstag09:00–17:00
Freitag09:00–17:00
Samstag09:30–12:00, 13:00–17:00
SonntagGeschlossen
Montag09:00–17:00
Dienstag09:00–17:00
Mittwoch09:00–17:00

Parc de l’Orangerie

Vom Parlament ist es nicht weit zu einem wunderschönen Park, der bekannt für seine besonderen tierischen Bewohner ist. Der Parc de l’Orangerie ist nämlich nicht nur der älteste und größte Park Straßburgs, sondern auch ein lebendiges Symbol für das Elsass – dank seiner berühmten Störche.

Diese Vögel, das Wappentier der Region, nisten frei in den Baumwipfeln und auf den Dächern des Parks. In den 1960er-Jahren, als die Storchenpopulation stark zurückging, wurde im Park eine Aufzuchtstation eingerichtet. Seitdem sind hier über 800 Jungstörche geschlüpft, was maßgeblich zur Erhaltung der Art beigetragen hat. Heute kann man die Störche hautnah erleben – sei es beim Spaziergang entlang der verschlungenen Wege oder beim Picknick auf den weitläufigen Wiesen.

Und übrigens auch in der Stadt – als Pixelkunst! Einfach die Augen offenhalten.

Der Eintritt in den Park ist kostenlos, und neben den Störchen bietet er auch einen See mit Bootsverleih, Spielplätze und das historische Pavillon Joséphine, das aussieht, wie einem Jane-Austen-Film entsprungen. Joséphine, die Frau Napoléons, ist hier übrigens auch als Statue zu finden.

Gerade bei heißem Wetter kann man sich wunderbar in den Schatten einer Weide setzen und den feinen Wassernebel genießen, der ab und an von der Fontäne herübergeweht wird. Im Frühling sind die Blumenbeete einfach umwerfend!

Parc de l’Orangerie

Adresse: Parc de l’Orangerie, 67000 Strasbourg, Frankreich

Öffnungszeiten: 

Donnerstag07:00–20:00
Freitag07:00–20:00
Samstag07:00–20:00
Sonntag07:00–20:00
Montag07:00–20:00
Dienstag07:00–20:00
Mittwoch07:00–20:00

Shopping in Straßburg

Einkaufen macht in Straßburg viel Spaß, denn immer wieder findet man kleine, niedliche Läden, die Dekoratives oder Hangemachtes anbieten. Natürlich handelt es sich dabei viel um Touri-Krempel – aber wer sagt denn, dass ein hübsches Souvenir einen nicht auch zu Hause an die schöne Zeit in Straßburg erinnern darf?

Pirates Candies

Für Naschkatzen mit Lust auf Süßes: In diesem etwas übertriebenen Süßigkeitenladen kann man sich wie ein Pirat auf Schatzsuche begeben und seinen eigenen Hort zusammenstellen. Besonders wer es süß und sauer mag (also ich!) kommt hier auf seine Kosten. Achtung: Die lustigen Früchte sind keine Kaugummis, sondern Kaubonbons. Und überlegt euch gut, was in die Tüte kommt, denn der Spaß hat einen horrenden Preis! Spaß gemacht hat’s trotzdem.

Poterie d’Alsace

Im Elsass spielt traditionelle Handwerkskunst eine große Rolle – besonders bekannt ist die Region für ihr farbenfrohes, handbemaltes Keramikgeschirr. Typisch sind Schüsseln, Teller und Backformen aus Soufflenheim oder Betschdorf, zwei Töpferdörfer mit jahrhundertealter Tradition. Die Motive sind oft volkstümlich und liebevoll gestaltet, mit Blumen, Herzen oder Störchen – jedes Stück ein Unikat.

Hier haben wir für meine Ma einen wunderschönen Becher mit Storchenmotiv erstanden.

Little Nuage

Teuer, aber schöööön. Von außergewöhnlichen Prints und Postkarten über Schmuck und Accessoires bis zu Gewürzen und Marmeladen: All das bekommt man bei Little Nuage. Handgemacht mit ganz viel Liebe, aber eben auch zum entsprechenden Preis. Wundervoller Ort zum Stöbern!

Bequia Straßburg

Von außen eher abschreckend mit seinen klassischen und teilweise furchtbaren Souvenirs, hat der Laden innen eine überraschend schöne Auswahl an Keramik. Hier habe ich mich in eine hellblaue Backform mit Blumenmuster verknallt, die in Zukunft köstliche Dinge wie Zimtschnecken und Millionaire’s Shortbread beherbergen wird.

Ausflug von Straßburg: Wanderung am Odilienberg

Der Odilienberg (französisch: Mont Sainte-Odile) erhebt sich mit 764 Metern Höhe majestätisch am Ostrand der Vogesen, etwa 50 Kilometer südwestlich von Straßburg. Dieser heilige Berg ist nicht nur ein bedeutender Wallfahrtsort, sondern auch ein beliebtes Ziel für Wanderer. Und genau da wollen wir hin und uns einen schönen Tag in der Natur machen!

Anreise von Straßburg

Der Grund, warum ich mit dem Auto gekommen bin: Ganz gemütlich fahren wir 45 Minuten durch nette kleine Orte um zu dem Berg zu gelangen. Einfach Parkplatz Odilienberg ins Navi eingeben, das passt. Wir parken übrigens schon relativ weit oben am Berg, denn da weder meine Ma, meine Schwester noch ich passionierte Bergauf-Wanderer sind, machen wir uns das Leben nicht unnötig schwer.

Die Wanderung

Unsere Wanderung habe ich auf Komoot gefunden. Sie ist, mit dem ein oder anderen Abstecher, etwa 8,5 Kilometer lang und man überwindet dabei nur sehr annehmbare 230 Höhenmeter. Ich musste mir für ein paar Euro eine Karte der Region in der App kaufen, kann aber mit vollster Überzeugung sagen, dass es sich gelohnt hat!

Der Odilienberg bietet zahlreiche Wanderwege, die durch die malerische Landschaft der Vogesen führen. Ein besonderes Highlight ist der Rundweg entlang der sogenannten “Heidenmauer” (französisch: Mur Païen), einer etwa 11 Kilometer langen Steinmauer, die das Plateau umgibt. Diese Mauer stammt vermutlich aus dem 7. Jahrhundert und bietet auf dem Wanderweg beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Landschaft.

Meine Schwester inspiriert der Ort zu ganz hervorragenden Fotoideen!

Nach dem Löwenanteil der Strecke kommt man zum Kloster.

Das Kloster Hohenburg

Auf dem Gipfel des Odilienbergs thront das Kloster Hohenburg, das im 7. Jahrhundert von der heiligen Odilia gegründet wurde. Odilia, die Tochter des fränkischen Herzogs Eticho, wurde der Legende nach blind geboren und erlangte bei ihrer Taufe das Augenlicht. Sie gründete das Kloster als Ort der Einkehr und des Gebets. Heute ist das Kloster ein bedeutender Wallfahrtsort im Elsass und beherbergt die Reliquien der heiligen Odilia.

Besuch des Klosters

Der Eintritt zum Kloster ist kostenlos. Besucher:innen können die Hauptkirche, mehrere Kapellen, den Kreuzweg und die Quelle Sainte-Odile besichtigen. Von der Panoramaterrasse des Klosters bietet sich ein toller Blick über die elsässische Ebene bis hin zum Schwarzwald. Für das leibliche Wohl sorgen ein Restaurant und eine Caféteria vor Ort. In letzterer versammeln sich nicht nur Tagesausflügler:innen, sondern vor allem auch Pilger:innen, dementsprechend ist das Essen hier auch nicht so teuer.

Es ist aber trotzdem sehr lecker und reichlich, ich hatte eine große Portion Kartoffelpürree mit Pilzsauce und ein kleines Schokodessert, dass mich mit seinem tollen Geschmack wirklich überrascht hat. Das Ambiente ist hier mit den vielen Tischen und der Essensausgabe vielleicht nicht ganz so hübsch, aber man wird satt und glücklich. Das Essen war tatsächlich so lecker, dass es weg war, bevor ich ein Foto davon machen konnte.

Die letzte Etappe der Wanderung führt dann auch nochmal über offenes Gelände, bevor es zurück zum Ausgangspunkt geht.

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