Ein Besuch im Affen- und Vogelpark Eckenhagen
“Ich hätte nie gedacht, dass der meine Tupperdose klaut!”
Tatort Eckenhagen: Schockierte Mutter meldet dreisten Diebstahl! Affen klauen ihr eine wertvolle Tupperdose direkt aus dem Kinderwagen! Was gedenkt die Polizei gegen solche Banden zu tun?
So könnte wohl die Bild-Schlagzeile zu meinem Ausflug heißen. 🙂
Obwohl an diesem Wochenende der Karneval durchs Rheinland tobt, und ich es durchaus mag, mich zu kostümieren, habe ich an diesem Samstag eine kleine Reise ins Oberbergische gemacht. Vielleicht habt ihr schon gemerkt, dass ich eine Schwäche für Tiere habe und wenn ich welche sehe, mag ich sie am liebsten anfassen. Was lag da näher als einen Park zu besuchen, in dem genau das erlaubt ist?
Mit dem Auto ging es nach Eckenhagen. Auf dem Parkplatz fragten wir uns kurz, ob der Park wohl überhaupt geöffnet ist, alles sah verlassen aus. Die Befürchtung bewahrheitete sich aber glücklicherweise nicht, die Kasse war besetzt. Und hier durfte ich erst einmal 9€ bezahlen (Danke fürs Einladen, Mama!), meiner Meinung nach ein stolzer Preis. Und dabei war der schon zweifach rabattiert, einmal auf Grund der Jahreszeit und einmal für mich als Studentin. Ob das Angebot diesem Betrag gerecht werden würde?
Wir machten uns auf um die weitläufige Anlage zu erkunden. Als erstes kamen wir an ein kleines Gehege, in dem bald ein Erdmännchen auftauchte. Es wirkte allerdings auf mich, als ob es unter einem Lagerkoller leiden würde, wie es so hektisch von einer Ecke in die andere lief. Und es tat mir Leid. Aber wenn man in so einen Park geht, muss man sich darüber klar sein, dass man mit seinem Eintrittsgeld das Halten von Tieren in Gefangenschaft unterstützt. Und auch wenn das Gewissen ein bisschen zwickt, ich wollte den Tag genießen. Und die Hühner, die uns als nächstes begegneten, liefen dann immerhin frei herum. Ein paar Meter weiter konnte ich tun, wozu ich gekommen war: Tiere anfassen! Durch ein Gatter ging es zu den Ziegen, die auch sofort meine Hände und den Rucksack anknabberten.
Eckenhagen hat zu, zu, zu
Nun ist es wohl auch dem Wetter geschuldet, aber der Park wirkte irgendwie recht heruntergekommen und abgewrackt. Aber welche Außenanlage sieht an einem matschigen Februartag schon gut aus? Trotzdem war ich ein wenig enttäuscht, als sowohl die Bergbahn, als auch sämtliche Attraktionen außer Betrieb waren. Bei letzteren handelt es sich um Seilbahnen, Rutschen und dergleichen. Ja, es ist Winter, aber ich dachte irgendwie, man könnte für den Eintritt ein bisschen mehr vom Park nutzen. Auch das Eulenhaus war geschlossen.
Einige Geräte waren aber zugänglich und ich hatte meinen Spaß auf der Schaukel und dem Tretrad. Ja, da kommt bei mir das Kind durch. Und als wir vorbei an den Nasenbären und Meerschweinchen zu den zwei Ponys kamen, war ich auch schon wieder versöhnt. Die beiden waren sehr zutraulich und auch hier konnte ich wieder streicheln. 🙂 Außerdem muss ich gestehen, dass die verlassenen Spielplätze auch einen ganz eigenen Shabby-chic-Charme haben.
Bei den Äffchen
Weiter ging es zu den Berberaffen, die in einem großen Gehege herumliefen, in dem man spazieren gehen konnte. Die Affen sind an Menschen gewöhnt, und einer schaute doch auch mal, ob es in meiner Manteltasche nicht vielleicht etwas zu Essen geben könnte. Man durfte die Affen mit im Park gekauften Körnern füttern, sollte sie aber nicht anfassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Besuchern hielt ich mich daran, auch wenn mir das schwer fiel. Dafür wurden mir aber auch keine Tupperdosen geklaut. 😉 Die Affen waren sehr niedlich und ich hätte sie stundenlang fotografieren können.
Da es in dem Gehege aber immer voller wurde, gingen wir weiter zu den Pfauen, ebenfalls sehr dankbare Fotomotive. Auch hier durfte man wieder ganz nah an die Tiere heran. Soweit ich beurteilen konnte, waren diese durch den engen Kontakt mit den Menschen aber nicht gestresst. Wir waren die Einzigen in dem Gehege und konnten die schön gefiederten Vögel ganz für uns allein bestaunen.
Otter? Wo sind die Otter?
Danach bestand ich noch darauf die Otter zu besuchen, aber denen war es draußen wohl zu kalt. Uns langsam auch und deshalb wärmten wir uns in der Indoorhalle zwischen tobenden und kreischenden Kindern auf. Dieser Park ist doch ein Kuriosum, eine Mischung aus Zoo, Abenteuerspielplatz, heruntergekommenem Bauernhof und Halle mit Schwimmbadatmosphäre. Ich habe den Ausflug aber trotzdem sehr genossen und bin froh, dass wir in Eckenhagen waren!
Bis bald und gute Reise!