• Spitzbergen-Umrundung: Die Sjuøyane und ein Besuch auf Phippsøya

    Nach unser Fahrt ins Packeis erwarten uns nun die Sjuøyane, die „Sieben Inseln“ ganz im Norden von Spitzbergen. Die kleine Inselgruppe umfasst gerade einmal 65 Quadratkilometer, getrennt vom Nordostland durch den etwa 13 Kilometer breiten Nordkappsundet. Wer hierherkommt, befindet sich so weit nördlich wie kaum ein anderer Reisender. Nur noch rund 1.000 Kilometer trennen diese Felsinseln vom geografischen Nordpol. Dieses ist der wildeste, ungezähmte Teil des Spitzbergen-Archipels. Die Sieben Inseln sind: Rossøya, Vesle Tavleøya,  Phippsøya, Nelsonøya, Parryøya, Martensøya und Tavleøya. Sjuøyane, die Sieben Inseln Rossøya und Vesle Tavleøya Die Rossøya, die nördlichste Landmasse Norwegens, ist benannt nach Sir James Clark Ross (1800–1862). Ross war einer der bedeutendsten britischen Polarforscher des…

  • Spitzbergen-Umrundung: Die Insel Moffen und die Fahrt ins Packeis

    Es wird Zeit. Zeit, einen ganz besonderen Punkt unserer Spitzbergen-Umrundung anzusteuern und zwar den nördlichsten. Es geht ins Packeis! Wir lassen das Archipel hinter uns und navigieren mit dem Schiff in das riesige Eisfeld, das den Nordpol umgibt. Welchen Breitengrad werden wir erreichen? Ab wann wird das Eis zu dicht? Werden wir Robben sehen und vielleicht sogar Eisbären? Die Aufregung hüpft im meinem Bauch und macht mich ganz hibbelig. Bevor wir aber rufen können “Eis in Sicht!” passieren wir erst noch die Ausläufer Spitzbergens. Moffen: Von Walrossen und Deutschen Ganz oben, fast schon am Rand der Welt, liegt Moffen – eine kleine, flache Insel im Norden von Spitzbergen. Rund drei…

  • Spitzbergen-Umrundung: Mushamna Fangstasjon

    Mushamna, der Mäusehafen. Klingt ein bisschen seltsam, oder? Wer jetzt hier eine Minimäusestadt mit kleinen Segelbooten und geschäftig umherwuselnden Nagetieren á la Feivel oder Brombeerhag erwartet, der wird auch bitterlich enttäuscht. Ich hab nämlich keine einzige Maus gesehen, als wir da waren. Dafür gibt es jede Menge anderes zu entdecken. Unter anderem die Hütte, in der ich gerne mal ein Jahr wohnen würde! Also vielleicht. Wenn ich Internet hätte. Und mich ab und an jemand besuchen käme… Mushamna ist eine Bucht auf der Ostseite des Woodfjord an der Nordküste Spitzbergens. Die eigentliche Bucht ist eine Lagune, die von einem langen, schmalen Strandwall beinahe vollständig vom Fjord abgeschnitten ist. Der Zugang ist schmal,…

  • Spitzbergen-Umrundung: Jotunkjeldene

    Ich wurde schon öfter gefragt, ob die Arktis auf Dauer nicht kalt, langweilig und ungemütlich sei. Nun ja, es gibt bestimmt Menschen, die das so empfinden, aber ich gehöre zu den glücklichen Geschöpfen, die dort oben pures Glück empfinden und von jedweder Langeweile so weit entfernt sind, wie es nur geht. Was ich aber zugebe ist, dass es nun nicht gerade bunt da oben zugeht. Meiner zwanghaft ordentlichen Persönlichkeit liegt diese cleane Optik in meist weiß, grau und blau durchaus. Aber es gibt auch Orte auf Spitzbergen, die einen farblich aus den Gummistiefeln hauen und einer davon ist Jotunkjeldene. Warme Quellen mit mythologischem Namen Kjeldene bedeutet so viel wie “Warme…

  • Spitzbergen-Umrundung: Monacobreen

    Wir verlassen Alicehamna im Raudfjord und biegen bei nächster Gelegenheit wieder rechts ab, wie es in der Fahrschule so schön heißt. Das bringt uns nämlich in den Liefdefjord, wo, wie so oft in der Geschichte Spitzbergens, im 17. Jahrhundert die Walfänger aktiv waren. Zwar haben diese an einigen Orten wie Smeerenburg Stationen oder sogar Überwinterungslager auf Svalbard errichtet, die berühmt berüchtigten Kirchen und Bordelle, die es angeblich auch gegeben haben soll, gehören aber vermutlich ins Reich der Legende. Geschichten rund um die „Liebes-Bai“ Obwohl sogar im 20. Jahrhundert immer noch von diesen berichtet wurde. Im Tagebuch Theodor Lerners, eines passionierten Spitzbergenfahrers, heißt es, die hohe Männerdichte habe auch diverse Frauen…

  • Spitzbergen-Umrundung: Alicehamna & Bruceneset

    Nach kurzer Fahrt von der Frambukta aus gleiten wir in den Raudfjord, den „roten Fjord“, dessen Name vom rötlichen Sandstein an den Uferhängen stammt, und legen in Alicehamna an. Wer sich jetzt fragt: Alice, who the fuck is Alice?, der sollte noch mal ganz aufmerksam den Artikel zum 14.-Juli-Gletscher lesen. Wer darauf keine Lust hat, dem verrate ich es auch so: Alice war die zweite Ehefrau von Fürst Albert I. von Monaco. Letzterer hing ganz gerne auf Spitzbergen ab und hat diversen Orten ihre Namen gegeben. Aufstieg an Bruceneset Die geschützte Bucht mit kiesigem Strand und guter Landemöglichkeit ist also seit Jahrhunderten Anlaufpunkt für Jäger, Forscher und heute eben Expeditionsschiffe…

  • Spitzbergen-Umrundung: Frambukta

    Bei Expeditionskreuzfahrten stehen ganz klar die Anlandungen, die Natur und die Tiere im Vordergrund, nicht das Essen und auch nicht das Entertainment an Bord. Zumindest für mich. Aber manchmal passiert etwas, das eine Anlandung unmöglich macht und auf Spitzbergen hat das meistens genau eine Ursache: Eisbären! Während meiner dritten Spitzbergenumrundung wollen wir wieder Smeerenburg anlaufen, einen Ort im Nordwesten des Archipels, mit dem wir bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Hier gibt es eine Walrosskolonie und wenn man Glück hat, schaut auch mal ein Polarfuchs vorbei. Heute aber haben wir Pech. Eisbärenparty in Smeerenburg Oder, wie man es nimmt, denn ehrlicherweise kommen viele Menschen schon hierher, an dieses abgelegene Fleckchen Erde,…

  • Polarfuchs

    Spitzbergen-Umrundung: Smeerenburg, die Transtadt

    Als mein Wecker um 5:00 Uhr klingelt, ich mich aus dem Bett wälze, verschlafen in meine Gummistiefel steige und müde mit Rucksack und Funkgerät im Schlepp Richtung Sidegate watschel, da wird mir eins sehr bewusst. Expeditionskreuzfahrt ist ja schon irgendwie ein Paradoxon an sich, oder? Mit Expeditionen verbindet man Abenteuer und Entbehrungen, mit Kreuzfahrten Luxus und Bespaßung. Tja, die Expeditionskreuzfahrt liegt eben irgendwo dazwischen. Am Abend vorher habe ich noch lange gearbeitet und so brauche ich tatsächlich die arktische Brise, die jetzt durch das geöffnete Tor in der Seite des Schiffes hereinweht, um einigermaßen klar im Kopf zu werden. Ich hoffe, dass die Landestelle heute so aufregend ist, dass sie…