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Roadtrip Australien – “No worries”

Und wieder habe ich einen Gastbeitrag für euch! Wenn ihr verrückt genug wart, alle meine Artikel zu lesen, habt ihr bestimmt schon mitbekommen, dass ich eine sehr reiselustige Tante habe. Und die erzählt euch heute von ihrer dreimonatigen Australienreise. Zusammen mit ihrem Mann hat sie dort alles gesehen, was man sich beim Wort “Australien” vorstellt: die Oper in Sydney, Koalas, das Great Barrier Reef und und und… Aber seht selbst und lasst euch begeistern 😉

Australien liegt „Down under“, wie die meisten Australier sagen, also irgendwie unter dem Äquator. Die Jahreszeiten stehen auf dem Kopf und es gibt Tiere, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt, Bäume, die im Herbst ihre Rinde schälen und Säugetiere, die Eier legen. Der Mond nimmt in umgekehrter Richtung zu und ab und man fährt auf der linken statt auf der rechten Straßenseite. Es gibt zahlreiche atemberaubende Landschafts-und Klimazonen, riesige Nationalparks und die giftigsten Tiere der Welt. All das und noch vieles mehr waren Gründe für meinen Mann und mich, drei Monate durch Australien zu reisen.

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12 000 km mit dem Auto oder im Wohnmobil, 3 Inlandsflüge, Bootstouren und Wanderungen liegen hinter uns, gefühlte 100 000 Fotos vor uns. Eine Auswahl zu treffen scheint unmöglich, aber was wäre die natürliche Reaktion eines Australiers hierauf: No worries. Also treffe ich hiermit eine Auswahl, von der ich hoffe, dass sie die Faszination dieses Landes auf die Leser dieses Blogs ein wenig überträgt.

Im flachen Wasser des Cooya Beaches an der Küstenstraße entlang des Daintree Nationalparks kann man an ausgewiesenen Stellen und am besten mit einheimischen Führern die Mangrovenwälder erkunden.

Regenwald, Wüste, Strände, Riffe, Berge, Felsformationen und endlose, oft einsame Landschaften haben wir bestaunt.
Unser erster Nationalpark war der Daintree Rainforest in Queensland, einer der größten zusammenhängenden Regenwaldregionen im nördlichen Australien.

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Ob wie hier an der Westküste, in der Margaret River Region, in Queensland oder in Südaustralien, überall haben wir Traumstrände mit feinstem, weißen Silikonsand gefunden. Oft hatten wir einen Strand für uns ganz allein. Die höchsten Wellen und die besten Surfer haben wir im Westen gesehen. Allerdings sind hier auch die Haie besonders aktiv.

Eine Traumstraße, die man sich allerdings mit vielen anderen Touristen teilen muss, ist die Great Ocean Road mit den zwölf Aposteln. Sie wurde zwischen 1918 und 1932 von Veteranen des ersten Weltkriegs sowohl als Arbeitsbeschaffungs­maßnahme als auch als Mahnmal für die auf den europäischen Kriegsschauplätzen gefallenen Australier gebaut.

Ein Tagesausflug zu den Traumstränden der Whitsunday Inseln ist ein lohnendes Ziel, ebenso ein Segeltörn mit Gelegenheit zum Schnorcheln zum Great Barrier Reef. Leider ist dieses größte zusammenhängende Riff durch den Bau neuer Häfen an der Küste bedroht. Die UNESCO hat die australische Regierung davor gewarnt, dass der Weltnaturerbestatus aberkannt werden wird, wenn die Pläne nicht geändert werden.

Wir haben zwei Tagesausflüge zum Great Barrier Reef gemacht.

Nr. 1: von Port Douglas mit Sailaway zu den Low Isles. Das Boot war ein komfortabel ausgestatteter Katamaran. Von den Inseln aus starteten die Schnorchelgänge, die professionell begleitet wurden. Außerdem gab es ein sehr gutes Buffet.

Vor Nr. 2 kann nur gewarnt werden. Das Visitor Center von Townsville hat uns die Mitfahrt auf dem Motorboot „Adrenalin“ vermittelt. Hier war der Name Programm. Ein eher kleines Boot, sehr beengte Sitzmöglichkeiten, zwei Stunden bei rauer See, Schnorcheltouren, die nicht begleitet wurden bei ebenfalls rauer See und nur vom Boot aus. Das magere Picknick wurde überwiegend unfreiwillig an die Fische verfüttert.

Atemberaubende Landschaften gab es jedoch nicht nur an den Küsten, sondern auch im Landesinneren. Spektakuläre Wanderungen kann man in den Grampions/VIC machen. Aber Achtung! Hier hatten wir auch Regen, Nebel und Temperaturen von unter 10°C im australischen Sommer. Wir haben alles, was irgendwie warm hielt, übereinander angezogen.

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Das Kontrastprogramm gab es im Red Center. Hier mussten wir wegen der Hitze unsere Wanderungen am frühen Morgen oder am späten Nachmittag machen. Dann sind auch die vielen Rottöne der Straßen, Felsen und Schluchten umwerfend. Das einzige, was wirklich stört, sind die Myriaden von kleinen, aufdringlichen Fliegen. Statt eines lästigen Fliegennetzes vor dem Gesicht hat uns eine Creme aus Rosmarin und Zedernholz sehr geholfen, die in vielen Outdoorläden erhältlich ist: Desert Dwellers.

Ein weiteres Highlight, nach den vielen toten Kängurus am Straßenrand, war die hautnahe Beobachtung dieser Tiere, die keine Scheu vor uns zeigten.

Der unbestreitbare Höhepunkt im „Roten Zentrum“ war ein Hubschrauberflug bei Sonnenuntergang über den Uluru (Ayers Rock) und die Kata Tjuta (Olgas). Eine solche Gesamtsicht, sollte man sich, wenn man die Möglichkeit hat, auf keinen Fall entgehen lassen.

Tiere, die wir vorher noch nie in freier Wildbahn gesehen hatte, konnten wir nun beobachten. Besonders zutraulich waren sie in der Carnarvon Gorge, ein 500km langer, aber lohnender Abstecher von Rockhampton/Queensland aus ins Landesinnere. Hier gibt es einen einsamen Campingplatz mitten im Naturschutzgebiet. Abends haben uns dort immer pünktlich zur gleichen Zeit fast lautlos Tausende von Flughunden überflogen.

Die Kookaburras, auch „Lachender Hans“ genannt, treten oft in Schwärmen auf und können extrem laut sein.

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Das Tier mit dem höchsten Kuscheltierfaktor ist aber eindeutig der Koala. Der Koala ernährt sich ausschließlich von den Blättern der Eukalyptusbäume. Von den ca. 300 Arten vertragen sie jedoch nur 15. Jeden Tag fressen sie etwa 2 kg. Sie sind die einzige Tierart, die diese Blätter verträgt. Von den Inhaltsstoffen werden sie regelrecht high, weswegen sie auch so viel schlafen. Wegen ihres durchdringenden Geruchs sind sie für andere Tiere ungenießbar.

Diese Kamele sind keine Fata Morgana, sondern sie leben zu Tausenden im Red Centre, streifen wild umher und zerstören die Zäune der Farmer. Vor dem Einsatz der Eisenbahn waren sie ein wichtiges Transportmittel. Sie wurden aus Arabien hierher verschifft, heute gibt es Organisationen, die sie einfangen und wieder nach Arabien zurückschicken.

Ein bewegendes Erlebnis haben uns Ranger im Naturschutzgebiet Mon Repos bei Bundaberg/Queensland ermöglicht. Wir konnten eine Riesenschildkröte beim Bau ihres Nestes und der Eiablage von 150 Eiern beobachten. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, haben wir gesehen wie sie sich gemächlich und erschöpft zurück in den Ozean zurückbewegt hat, und das alles auch noch bei Vollmond.

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In Queensland konnten wir drei unvergessliche Tage mit Aborigines verbringen. Nelson, der Fischer, versuchte uns beizubringen, wie man mit Speeren Meeresgetier fängt. Kathleen hat uns durch ihre Community geführt. Dabei hat sie uns ihre natürliche Apotheke gezeigt und wie sie beispielsweise die Blätter ihres „Insulinbaumes“ für ihre Diabetes nutzt. Besonders beeindruckt hat uns, wie sie mit ihrer Schwester eine alkoholfreie Community gegründet hat. Die Hälfte der Sozialhilfe, die den Bewohnern des Dorfes zusteht, wird ihnen vom Staat zur Verfügung gestellt. Das hat ihnen den Bau einer Schule, einer Kranken-und einer Polizeistation ermöglicht.

Und schließlich hat uns Willie Gordon, ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter, durch sein Stammesgebiet geführt. Er hat uns Felszeichnungen seiner Ahnen gezeigt und erklärt und die Verbindung der Aborigines zu ihrem Land näher gebracht. Dabei hat er versucht zu erklären, wo die Widersprüche im Leben der Ureinwohner in der modernen Welt liegen und welche Probleme sein Volk im heutigen Australien hat. Seine Warmherzigkeit und sein Respekt gegenüber den Menschen und der Natur haben uns tief berührt.

Felszeichnungen der Aborigines kann man an vielen Orten finden. Oft wird von den Aborigines selbst darauf hingewiesen. Sie frischen traditionsgemäß diese Zeichnungen regelmäßig auf.

Wir haben die Städte Perth, Adelaide, Brisbane, Melbourne und Sydney besucht, alles sehr junge, moderne Städte, die wir uns gerne angeschaut haben. Aber schon nach wenigen Stunden überkam uns immer die Sehnsucht nach der Weite, Ruhe und Einsamkeit der australischen Landschaft.

In Melbourne sollte man unbedingt in das 89. Stockwerk des Eureka-Towers fahren. Dieses Stockwerk ist komplett verglast und bietet eine tolle Rundumsicht über die ganze Stadt.

Den besten Überblick über Sydney haben wir durch einen Flug mit einem Wasserflugzeug bekommen.

Ursprünglicher Ausgangspunkt der Reise war mein Wunsch, Silvester in Sydney zu verbringen. Das ist uns auch geglückt. Und seitdem weiß ich, dass ich nie mehr ein anderes Feuerwerk zu sehen brauche.

Neben der vierwöchigen Tour mit dem Wohnmobil entlang der Küste von Queensland hatten wir die interessantesten Aufenthalte in B&Bs. Sowohl mit den Gastgebern als auch mit anderen Gästen aus aller Welt ist es oft zu spannenden und langen Gesprächen gekommen.

Jedes B&B hatte einen individuellen Charakter. Während das Durack House sehr romantisch war, wurde das moderne Saltair von einem Lehrerehepaar geführt, das seinerseits Silvester in Berlin verbringen wollte. Die Cottages in Victoria waren großzügig mit einem grandiosen Blick aufs Meer. Auf dem Grundstück lebte eine Koalamutter mit ihrem Jungen. Und Eric und Jennifer in Eden servieren ein hinreißendes Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf Meer und Berge.

Das ist die größte Mango der Welt. Man findet sie in Bowen/Queensland und sie ist dort die einzige Attraktion, die aber kräftig beworben wird (übrigens wurde sie im letzten Jahr gestohlen und mir ist nicht bekannt, ob sie wieder aufgetaucht ist). Wir fanden oft Ankündigungen wie die größte Ananas, Banane oder der größte Koala der Welt. Es handelte sich meistens um hässliche Plastikskulpturen. Und immer wieder wurden vermeintliche Sehenswürdigkeiten mit dem Euphemismus „die größte … der südlichen Hemisphäre“ angekündigt.

Rosas Reisen Reiseblog Australien

Weihnachten bei 30°C, auch das gehört zu den sonderbaren Erfahrungen auf dieser Reise. Am 24. Dezember war ein ganz normaler Werktag. Aber am 25. hatten wir Probleme ein Restaurant zu finden, weil das der große Familientag in Australien ist. Oft trifft man sich zum Barbecue, gerne geht man auch an den Strand, hier am berühmten Bondi Beach in Sydney.

All das und noch sehr viel mehr hat uns Australien ein Stück näher gebracht. Aber wir haben das Gefühl, noch nicht fertig mit diesem sonderbaren und wunderbaren Land zu sein. Und so reisen wir im Mai noch einmal dorthin. Diesmal wollen wir die Westküste, die Kimberleys und das Top End erkunden. Und wenn weder Schlangen noch Krokodile unsere Reise unfreiwillig und endgültig beenden, werde ich in einem nächsten Blogbeitrag über unsere Erlebnisse berichten.

Alle hier gezeigten Bilder gehören Brigitte Wallraf und wurden mir von ihr kostenfrei zur Verfügung gestellt.

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